Digital in der Landwirtschaft
Die fortschreitende Digitalisierung hat sich in vielen Branchen durchgesetzt. Natürlicherweise wurden zuerst Betriebe digital umgerüstet, die hauptsächlich aus maschineller Arbeit bestehen. Die Entwicklung der Technologie geht daher seit jeher Hand in Hand mit der Entwicklung der Industrie. Doch auch in anderen Bereichen hält die Digitalisierung Einzug und eine der größten Revolutionen findet aktuell in der Agrarwirtschaft statt. Die Landwirtschaft war lange Zeit das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft. Mittlerweile steht sie aber unter enormen Druck. Daher ist die Digitalisierung eine Hoffnung für viele Landwirte, deren Produktion zunehmend unrentabel wird.
Notwendigkeit der Digitalisierung
Die Globalisierung sorgt für einen harten Konkurrenzkampf, auch mit ausländischen Landwirten. Die gestiegenen Anforderungen der Verbraucher bedeuten eine nicht zu diskutierende Qualitätssteigerung und auch der Umweltschutz ist in den letzten Jahren strenger geworden. Um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, setzen immer mehr Landwirte auf das sogenannte Farming 4.0.
Beim Farming 4.0 geht es im Prinzip um vier Aspekte. Es erfasst, dokumentiert, analysiert und optimiert die verschiedenen Prozesse. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um einen Vorgang bei der Fütterung der Tiere geht oder um den Gemüseanbau auf einem Feld. Mit anderen Worten: Die gesamten betrieblichen, landwirtschaftlichen Prozesse werden geprüft und gegebenenfalls angepasst.
Farming 4.0 revolutioniert die Landwirtschaft
Wichtig ist bei allen veränderten Prozessen, dass das Smartphone eine zentrale Rolle einnimmt. Es ist Kommunikations- und Steuermittel zugleich. Infolgedessen werden Programme auch dort installiert und nicht auf einem Zentralrechner. Das ermöglicht landwirtschaftlichen Betrieben jeder Größe und Art sich nach eigenem Bedarf zu digitalisieren. Ein Smartphone hat ohnehin fast jeder moderne Landwirt in der Hosentasche.
Die Möglichkeiten, die beim Farming 4.0 zum Tragen kommen, reichen von der Kontrolle der Wachstums- und Erntezeiten über das Wetter bis hin zu Bewässerungssystemen, Dünge- und Erntemaschinen oder Silos und Trocknungshallen, Zählung der Tiere, Temperaturkontrolle und zahlreiche andere Bereiche.
Weitere Beispiele des Farming 4.0 betreffen den Maschineneinsatz. Immer öfter sind es autonome Maschinen, die die Arbeit übernehmen. Dass es dabei um eine weit verbreitete Änderung der Arbeit geht, wird deutlich, wenn man verschiedene Berichte in Tageszeitungen liest, die von dem Einsatz autonomer Maschinen berichten und natürlich, wenn man sie bei der Arbeit auf dem Feld sieht.
Die Fütterung der Tiere funktioniert nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip. So werden Gewicht, Größe und weitere Merkmale berechnet, die Einfluss auf die Futtermenge haben. Auf diese Weise können Ressourcen besser geplant und genutzt werden. Letztlich gibt es noch helfende Roboter, die beim Gemüseanbau unterstützen, in dem sie die Saat auf die Felder streuen. Danach werden die Standorte der Pflanzen dokumentiert und eine Drohne überwacht dann das Wachstum.
Welche Neuerungen werden in den kommenden Jahren digital erwartet?
In den kommenden Jahren wird der Einsatz von Technik weiter zunehmen. Insbesondere „Künstliche Intelligenz (KI)“ wird noch mehr eingesetzt. Denkbar ist zum Beispiel die Nutzung in Gewächshäusern. Anhand von Sensoren misst die KI den Grad an Partikeln in der Luft, der auf einen Schädlingsbefall hinweist. Dadurch können Gefahren so früh wie möglich erkannt und entsprechende Maßnahmen unternommen werden.
Ist digitale Landwirtschaft effektiver als herkömmlicher Anbau/Zucht?
Die digitale Landwirtschaft ist effektiver als der herkömmliche Anbau bzw. Zucht. Durch den Einsatz von genaueren Messmethoden sind Landwirte in der Lage, Ressourcen smarter und schonender einzusetzen. Daneben nimmt der Anteil der körperlichen Arbeit immer weiter ab. Stattdessen übernehmen Maschinen diese Arbeit und der Anteil der Büroarbeit des Landwirtes erhöht sich.
Welche Gefahren bestehen beim Implementieren von digitalen Hilfsmitteln in der Landwirtschaft?
Bei der Implementierung von digitalen Hilfsmitteln bestehen einige Gefahren. Zunächst ist da die Akzeptanz der digitalen Hilfsmittel, die unter den (älteren) Anwendern eher gering ist. Sie setzen auch im Privaten seltener auf moderne Technik. Außerdem verfügt dieser Teil der Zielgruppe über schlechte digitale Fähigkeiten. Auch die schlechte Infrastruktur in Deutschland ist eine Gefahr. Landwirte machen sich von der Technik abhängig, die wiederum auf einer Infrastruktur basiert, die in Deutschland eine mittelmäßige Qualität aufweist. Stichwort: Internet Funkloch. Auch alltägliche Gefahren müssen genannt werden, wie zum Beispiel der Verlust oder Diebstahl des Smartphones bzw. Tablets.
Doch dies sind alles Probleme, die sich digital lösen oder überbrücken lassen. Ohne Zweifel wird sich die Digitalisierung in der Landwirtschaft durchsetzen. Daher ist es keine Frage, dass kommerzielle Landwirte sich zunehmend digital orientieren müssen. Das sollte jedoch Niemanden abschrecken, denn moderne Anwendungen sparen tatsächlich meist viel Zeit und erleichtern die Verwaltung und Planung deutlich. Wenn Sie noch mehr über die Digitalisierung in der Landwirtschaft wissen möchten, kontaktieren Sie uns jetzt.
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